Habe ich jetzt so oft zitiert gelesen, scheint DAS dt. Standardwerk zu sein. Konnte es glücklicherweise günstig gebraucht erstehen. Ist etwas unstrukturiert, aber sehr brauchbar. 62 Seiten. Verlag Hermann Rinn. Das Geheimniss scheint übrigens zu sein, warum der Titel auf dem Umschlag nur "Marionetten" lautet, im Buch jedoch der volle Titel steht.
Notizen:
"Die Handpuppe ist dramatisch, die Marionette lyrisch" - Marcel Marceau, im Vorwort (Er beschreibt die ruhige Zeitlupige Art der Marionette, vgl. Tableau vivant, oder vielleicht die Arbeiten von Zack Snyder, oder die Tableuax aus "The Fall")
Marionette: Ursprung beweglicher Marien-Figur s11f
Oskar Schlemmer's "Triadisches Ballet" s18
Wladimir Sokoloff: Abstraktes Marionettentheater, Moskau
Zeichensprache, Lust am Sichtbaren, lyrische Methaphern s22
Erster Beleg in Deutschland für Marionetten 1582, Antrag auf Spielgenehmigung für biblische Stücke. s32
Ohnmacht, Niedergang, hinfälligkeit, irdische Größe s33ff
Puppenspieler waren Mechaniker, Gimmicks, "Das Künstliche faszniert schon allein darum, weil es künstlich ist." s38
Spannungsfeld zwischen Naturalismus und Abstraktion s39
vgl. "uncanny Valley"
Pocci: V-Effekte, Metawitze, 1858 s41
vgl. s47, Brecht
Trickszenen (Baukästen, Modelle) der Metamorphose wurden vom Trickfilm abgelöst s42
Bis Mitte des 19.Jhd. waren Marionetten Imitationen von Schauspielern oder gleichbehandelter Ersatz. Neuere, subtilere Stücke machten dies unmöglich. Marionetten fanden ihre eigene Sprache oder wurden in die Kinderecke geschoben. s46
Sprecher: Erst meist als Erzähler sichtbar, dann eine Phase der "sprechenden Puppen", später meist Tonband s50