Richard Schickel "The Disney Version" 1968 | 2011/05/19

schickel-disney-versionEin Jahr nach dem Tod von Disney erschienen, gilt diese Biography als die kritische Abrechnung mit Disney.

*Update*: Insgesamt sehr viel angenehmer zu lesen als "Walt Disney - The Triumph of the American Imagination". (Gabler zitiert Schickel sehr oft). Ich finde allerdings, dass dem Author 1968 der historische Abstand zur sinnvollen Kritik des Gesamtwerks fehlt. Oder dass seine Vorwürfe gegenüber der einfach konsumierbaren Popkultur Dinsney heute bei uns nicht mehr ziehen, da ein Trickfilm in Spielfilmlänge im Youtube-Zeitalter ungefähr den Stellenwerk einer Schiller-Aufführung hat.

Notizen:

- Autor relativiert seine Haltung im Vorwort zur dritten Edition (1996)
- Geburt der Popkultur? p10-2
- Ziel immer über Kinder. Babyboom America 1940-1965 , 1965 1/3 Bevölkerung
- Zeitlosigkeit der Filme durch Settings. "Rereleasable" p21-2
- Verhältnis contemporary Arts?
- Disneyland "Kings Pleasure Dome for the masses" p23-1
- Dinsney und TV wie heute Branche und Internet
- Garagenfirma, "One-Idea", American Foklore p42-1
- Schuldenangst - Farmermentalität p49-2 (vrgl. schwäbische Hausfrau)
- bäuerlich unverklärtes Verhältnis zu Tieren p50-2
- Disney war im Gegensatz zum migrantisch geprägten Hollywood tief in der amerikanischen Gesellschaft verwurzelt und besaß dadurch einen kommerziell nutzbaren natürlichen Massengeschmack p93-3
- Comic Sadismus ohne Konsequenzen p101-1
- Trickfilmbereich zu Disney Einstieg kein ideales Geschäftsfeld p102-2
- Rechteinhaberschaft als lebenswichtig erkannt p112-3
- fragmentierte Distribution durch versch. Ketten, teilweise in Hand der Produzenten p125-2
- Sound-Bild-Harmonie p131-3
- Billing on Marquee, neu für Shorts p132-3
- viele Ablehnungen von Mega-Erfolgen p133-1
- p147-1: Workflow Storydepartment, Gag-Sessions
- Storyboard Webb Smith p147-3
- 2Jahre Exklusiv-Vertrag für Trickfilme in Technicolor
- Walts Haltung zu Sequels: "I could not see how could top Pigs with Pigs" p156
- pragmatischer Raubzug durch die Malerei ohne tieferes Gespür für die Sensibilität p183-3
- Disney vs. Naturalismus ~p200

- Nacherzählung von Märchen ein demokratischer Prozess p208-1
- Krieg, Märchen, Nostalgie p209-1
- "Snow White" auch bei Erscheinen altmodisch
- Farbpalette angepasst für Spielfilmlänge p217-2
- Rotoscoping verleugnet p218-2
- Ungeeignet für Kinder? p220
- Kinderbuch-Illustrationen und andere Inspirationen: Tenniel für "Alice in Wonderland", Peter Arno, James Thurber, Goya, Hogarth, Adolf Dehn, Georg Grosz p224-3
- Kritiker erheben oft einen wahnsinnigen Anspruch an diese Unterhaltungsfilme
- "Snow White" Kosten 2.500.000$, bis 1985 41.400.000§ Einspielung
- Pinocchio: Vater-Sohn-Beziehung, teilweise autobiographisch p232-3
- Jimeny Cricket: Knuddeliger Mentor, Gewissen, Disney-Formel p234
- Neues Studio zur Risiko-Absicherung in ein Krankenhaus wandelbar.
- Kritiken an Fantasia: Unnötige Translation von einem Medium in ein anderes p246
- Disney trifft Henry Ford p247
- Abwesenheit von Mutterfigur p266-1
- Zu Reale Animation weckt unerfüllbare Standarts p268-1
- Disneys seltsame Ansichten zum Luftkrieg p237-3
- Nachkriegsphase der stilistischen Selbstfindung p276
- Antropomorphismus bei Tierfilmen p287

- kein Respekt vor Quellmaterial p296
- Tiefpunkt "Sleeping Beauty" p297
- "Jungle Book": Unprätentiös und effektiv p298
- Massen an Live-Action-Filmen in 50er-60er p299-308
- Eigener Vertriebsarme Buena Vista p308-3
- Television p310-1
- Disneyland im Vergleich zu Filmen immer weiter perfektionierbar p327-1 (vergl. George Lucas' seltsame Haltung zu seinem Werk)
- Kritiker von Disneyland bemängeln im Grunde nicht den Park, sondern den Geschmack der Masse. Selbiges gilt für die Filme. p328
- Animatronics als Königsdisziplin des Kontrollzwangs p332-2