Strings | 2011/11/03

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Diese Dänisch-Britisch-Schwedisch-Norwegische Koproduktion aus dem Jahr 2004 vom Regisseur Anders Rønnow Klarlund erzählt klassisch mythologischen Stoff mithilfe von Fadenmarionetten. Der Vater des Protagonisten Prinz Hal Tara wird tot aufgefunden, scheinbar von königsfeindlichen Rebellen ermordet. Sein Sohn sinnt auf Rache und begibt sich mit einem Begleiter auf die Reise, um den Rebellenführer zu stellen. Die Grundstory ist bewusst Archetypisch, man sieht den Figuren ihren Rollen sofort an; die gegebenen Namen wären eigentlich unnötig. Aber der Film macht zu jedem Zeitpunkt klar, dass er ein Puppenmärchen sein will. Im Intro wird der Aufbau der Bühne gezeigt und wie die Puppenspieler sich auf ihrer Brücke drängeln. Alle Fäden sind deutlich sichtbar und prominent in die Geschichte eingebaut. Alle Bewohner der Welt werden nämlich von unsichtbaren Göttern im Himmel geführt. Und wenn einer Puppe der "Kopffaden" abgetrennt wird, stirbt diese. Sogar die Architektur spiegelt dieses Weltbild wieder: Die Stadttore bestehen aus einem Balken, der einfach die Fäden abblockt und damit Marionetten am Betreten der Stadt hindert.

Ingesamt ist der Film optisch sehr ansprechend. Die Bildkomposition ist abwechslungsreich. Die Sets sind so groß und vor allem tief, dass selten der beengte Eindruck einer klassischen Bühne entsteht. Der mythologische Charakter der Geschichte wird durch die Darstellung durch Puppen viel plausibler, die Starre der Gesichter und die Materialität löst beim betrachten eine Mischung aus Vertrautheit und Abneigung aus. Auch irritierend sind die teilweise recht gewalttätigen Szenen, in großen schönen Bildern erzählt. Insgesamt ist Stings ein sehr atmosphärischer Film, der sicher der bewussteste Umgang mit Marionetten und ihren Besonderheiten darstellt.