Shrek erschien 2001, produziert u.a. von ex Disney-Vice-Chef Jeffrey Katzenberg. Um so pikanter, dass der Film eine wenig subtile Parodie der Disney-Welt ist. Das Märchenbuch der Einführung wird von einem Oger als Klopapier genutzt. Pinocchio, Schneewitchen, Aschenputtel, Peter Pan, selbst die drei kleinen Schweine; nahezu alle Disney-Erfolgsfiguren werden zu Nebendarstellern degradiert. Und wann immer ein Charakter anfangen will zu Singen, wird er sofort von Shrek abgewürgt. Sogar Disneyland und sein Merchandise bekommen ihr Fett weg.
Animationstechnisch damals recht beeindruckend, ist der Film merklich gealtert. Bei Erscheinen beeindruckte die gute aber nicht zu realistische Darstellung der menschlichen Akteure. Heute fallen Fehler im Hintergrund und eine seltsam falsche Tiefenschärfe auf.
Shrek sprach durch seine Respektlosigkeit, Verzicht auf Gesang und Einsatz von Popmusik primär ein erwachsenes Publikum an. Er spielte in den USA 267.000.000$ ein, mehr als beide Disney-Filme des Jahres zusammen. Dies war Katzenbergs erster großer Trickfilm-Erfolg außerhalb von Disney. Der Film zog drei Fortsetzungen minderer Qualität nach sich. Wo der erste Film eine frische und clevere Kritik an einigen Eigenarten des Disney-Stiles und der Vermarktung darstellte, waren die Nachfolger zahnlose Nutznießer der Bekanntheit der neuen Marke im Animationsgeschäft.